Unterm Rad – die B 10 im Filstal

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Wohl an keiner anderen Verkehrsachse im Großraum Stuttgart lassen sich die Auswirkungen des Straßenverkehrs drastischer erleben als im Filstal zwischen Göppingen und Geislingen an der Steige. Seit Jahrzehnten wird die hier verlaufende Bundesstraße 10 abschnittsweise zur Schnellstraße ausgebaut, doch die Fertigstellung ist noch immer in weiter Ferne. Auch die Ortsdurchfahrten, die durch die neuen Abschnitte bereits entlastet sind, zeigen sich zum Teil noch in einem gespenstischen Zustand.

Bilder aus einem Land, das in diesem Jahr das 125jährige Jubiläum des Automobils feierte.

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Die ersten beiden Aufnahmen zeigen Gebäude an der Ortsdurchfahrt in Eislingen an der Fils. Hier ist seit 2006 die Umfahrung in Betrieb, doch scheint sich der Ort bislang nicht erholt zu haben. Ein Käufer wird hier wohl kaum zu finden sein, offenbar lassen sich entlang der Hauptstraße keine Geschäfte betreiben. Viele Häuser sind unbewohnt.

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Nicht besser sieht es um die Metzgerei und das Schuhgeschäft in Gingen an der Fils aus. Hier fließt noch heute der gesamte Verkehr, über 10.000 Fahrzeuge pro Tag, mitten durch den Ort. Die Straße zeigt sich demnach auch wie aus einem Endzeitfilm, mit von Ruß überzogenen, leerstehenden Häusern.

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Passend sind der Name und das Logo dieser Kneipe in der Gingener Ortsmitte.

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Überall stehen die Schilder einer örtlichen Bürgerinitiative, die des raschen Weiterbau der Schnellstraße fordern. Ob sie Erfolg haben, wird sich zeigen. Die Erfahrung zeigt jedoch auch, dass mehr Straßenkapazität in der Regel nur noch mehr Verkehr anzieht. Auch in Geislingen an der Steige ist das Problem deutlich zu spüren. Die folgenden Aufnahmen verlassener Ladengeschäfte entstanden an der Hauptstraße, einem Zubringer zur B 10:

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Hier befand sich offenbar einst eine Bäckerei. Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die straßenverkehrsgeplagte Region gibt es allerdings: Der Landkreis Göppingen hat es in diesem Jahr – als letzter in Baden-Württemberg – geschafft, einen Verkehrsverbund zu gründen. Vielleich der Anfang eines Umdenkprozesses?

Die Aufnahmen entstanden am 1. November 2011.

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