Die Kleinstadt Altena im Sauerland ist ein Zentrum der Drahtindustrie. Der Ort wird überragt von der imposanten Burg Altena, die sich auf einer exponierten Bergspitze zwischen Lenne- und Nettetal befindet. Insbesondere im engen Nettetal befinden sich zahlreiche Drahtziehereien und drahtverarbeitende Betriebe. Bis in die 1960er-Jahre lagen hier mitten auf der Straße die Gleise der elektrischen Kleinbahn Westig-Ihmert-Altena. Eine Exkursion durch eine dystopische Industrielandschaft.
Vom Busbahnhof am Markaner, wo Nette- und Lennetal zusammentreffen, führt die Bachstraße in das enge Nettetal hinein. Nachdem zunächst eine Reihe Wohnhäuser die Straße säumt, folgt nach einem halben Kilometer mit der Firma Eksi Dorstener Draht der erste Industriebetrieb.
Ab hier wechseln sich Wohn- und Industriebebauung ständig an. Aufgrund der Enge des Tals passt meist nur eine Reihe Gebäude rechts und links der Straße auf den Platz bis zum jeweiligen Hang.
Gelegentlich sind Wohnhäuser geradezu kühn an den Hang gebaut, wie diese beiden unterhalb der Burg.
An der Ecke Bach-/Eggestraße bietet sich ein Blick auf die imposante Burg Altena. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufwändig rekonstruiert und beherbergte seit 1914 die erste Jugendherberge der Welt.
Immer wieder finden sich verlassene Gebäude, so wie dieses kleine Wohnhaus.
Vor den Betrieben gelagerte Drahtrollen prägen das Ortsbild im Nettetal.
Einen markanten Punkt stellt das Apollo-Kino dar. In dem denkmalgeschützten Gebäude, das auf den Namen Holländer hört, war einst eine Silberschmiede und später ein Gasthof untergebracht. Die elektrische Kleinbahn schlängelte sich hier bis in die 1960er-Jahre rechts um das Gebäude herum.
Nur weniger Meter talaufwärts ist ein weiteres markantes Gebäude in hellblau zu sehen. Das Haus mit der Natursteinfassade im Hintergrund ist das traditionsreiche Gasthaus Pilling mit regionaler Küche und charmanter Einrichtung.
Hier grüßt ein Schneemann aus einem kleinen Schaufenster.
Hinter dem Holländer häufen sich die Industriebetriebe und die Bebauung lichtet sich langsam.
Dieses charmante Gebäude steht an der Ecke zum Giershagener Weg.
Weiterhin säumen drahtverarbeitende Betriebe die Straße. Am ehemaligen Gasthof Pleuger verzweigte sich einst die Kleinbahn nach Westig und nach Dahle, weiter das Nettetal hinauf.
Dahle liegt mit über 350 Meter über Meer gut 200 Meter höher als die Mündung der Nette in die Lenne, und so verwandelte sich am Tag des Besuchs, dem 4. März 2016, der Schneeregen hier oben in Schnee.
Über die Iserlohner Kreisbahn, die die Kleinbahnstrecke im Nettetal betrieben hat, sind im DGEG-Verlag zwei lesenswerte Bücher mit zahlreichen historischen Aufnahmen erschienen: Von Hohenlimburg nach Hemer und Altena und Kleinbahn Westig-Ihmert-Altena und Iserlohner Güterbahn von Rolf Löttgers und Wolfgang R. Reimann. Insbesondere im letzteren finden sich etliche Aufnahmen vom Bahnbetrieb im Nettetal.
Links
Wikipedia: Altena
Straßenbahnfreunde Hemer: Geschichte der Iserlohner Kreisbahn