Der Weissacher Abtsstein

Foto: Jiří 7256

An der Wand des Hauses Porschestraße 4 in Weissach (Landkreis Böblingen) steht dieses Steinkreuz mit der einem Abststab und dem Monogramm MB, dem Symbol des Klosters Maulbronn, sowie der Jahreszahl 1212. Das Kreuz wurde nach einem Brand im Jahr 1791 an der Stelle eines verloren gegangenen Vorgängers errichtet und trägt den Namen Abtsstein.

Das ursprüngliche Sühnekreuz sollte an den Maulbronner „Gegenabt“ Johannes von Neipperg erinnern. Nach einem Weissacher Kirchenbuch von 1599 wurde dieser im Jahr 1212 von Weissacher Bürgern erschlagen. Bis ins Jahr 1819 zahlte der zum Klosteramt Maulbronn gehörende Wiernsheimer Pfleghof der Gemeinde Weissach für die Erhaltung des Steinkreuzes jährlich einen Gulden. Dieser wurde in den Unterlagen als „Abtsgulden“ geführt. 1819 wurde diese Unterstützung nach Bezahlung einer Ablösesumme von 20 Gulden eingestellt.

Die Umstände des Vorfalls im Jahr 1212 sind historisch nicht überliefert, boten jedoch Stoff für eine Sage, die in zwei unterschliedlichen Versionen mit verschiedenen motivischen Akzentuierungen bei suehnekreuz.de zu lesen ist. Die Aufnahme entstand am 14. August 2010.

Literatur:

Losch, Bernhard: Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg. (Forschungen und Berichte zur Volkskunde in Baden-Württemberg 4). Stuttgart 1981.

Seebold: Chronik der Gemeinde Weissach im Kreis Leonberg. Leonberg 1955.

Suehnekreuz.de: Sühnekreuze und Mordsteine. 2010.

Dieser Beitrag wurde unter Kleindenkmale veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.